Die warmen Temperaturen des Sommers lassen Wiesen und Wälder der Region in saftigem Grün erstrahlen. Ein Spaziergang
unter den prachtvollen Baumkronen des Waldes ist super entspannend. Doch die wahren Schätze des Waldes befinden sich direkt vor unseren Füßen. Wer aufmerksam durch die Natur geht, kann überall Wildkräuter in den verschiedensten Farben und Formen entdecken. Und die sehen nicht nur schön aus, sondern können auch so einiges - ob als perfekte Komponente in der Küche oder als pflanzliches Heilmittel. Wer beim Sammeln jedoch alles richtig machen möchte, sollte einiges beachten.

 

Welche Pflanzen gibt es hier?
Um einen groben Überblick über die Vielfalt der hier vorkommenden Wildkräuter zu erlangen, habe ich mal die am häufigsten vorkommenden Wildkräuter in der Region zusammengefasst: Brennnessel, Löwenzahn, Gundermann, Knoblauchrauke, Giersch, Vogelmiere, Wiesenbärenklau, Wilder Majoran, Wilde Möhre, Taubnessel, Pimpinelle, Spitzwegerich, Melde, Gänseblümchen, Beinwell und Franzosenkraut. Wer sich auskennt und weiß, wo er suchen muss, der kann auch seltener gewordene Pflanzen wie Bärlauch finden.


Was die Wildkräuter können
Wildkräuter werden seit Jahrhunderten bei Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. Ihre Wirkung entfalten sie durch die individuelle Zusammensetzung von ätherischen Ölen, sekundären Pflanzenstoffen, Schleimstoffen, Gerb- und Bitterstoffen. Wildkräuter enthalten im Durchschnitt etwa viermal so viele Mineralien und Vitamine wie Gemüse aus dem Supermarkt. Diese Stoffe können beispielsweise durch einen Teeaufguss aus der Pflanze gelöst werden und so unseren Körper unterstützen.

Die Brennnessel ist ein wahres Wundermittel und eignet sich super zum Entgiften, bei rheumatischen Erkrankungen und Harnwegsinfekten. Sie überzeugt ebenfalls durch ihren hohen Nährstoffgehalt – eine große Portion Brennnessel kann sogar mehr Eisen enthalten als ein Rindersteak. Vogelmiere und Giersch tragen ebenfalls zur Entgiftung des Körpers bei, Löwenzahn wirkt positiv auf Galle, Leber, Darm und unseren Blutzuckerspiegel. Gänseblümchen sehen nicht nur schön im Salat aus, sondern haben auch schmerzstillende, blutreinigende und krampf- sowie schleimlösende Eigenschaften.

Durch ihren hohen Nährstoffgehalt sind Wildkräuter die perfekte Ergänzung für jede Speise. Die frischen Blätter des Gundermanns eignen sich optimal als Salatgrundlage oder zum Würzen von Suppen. Gänseblümchen und Löwenzahn sind ebenfalls sehr schmackhafte Pflanzen und schmücken gleichzeitig den Salat. Giersch kann optimal als Spinat-Ersatz eingesetzt werden und die Blätter des Bärlauchs eignen sich hervorragend, um aromatisches Pesto zu zaubern.
 

Was man beachten sollte
Wer jedoch von diesen ganzen Power-Pflanzen profitieren möchte, sollte beim Sammeln einiges beachten. Entscheidend ist vor allem der Ort, an dem man die Kräuter sammelt. Befahrene Straßen, gedüngte Wiesen und Viehweiden sind eher ungeeignet. Bedenkenlos sammeln kann man Wildkräuter in verwilderten Parks und naturbelassenen Gärten. Das perfekte Sammelgebiet ist aber natürlich der Wald. Seine nährstoffreichen, humushaltigen Böden sind der optimale Ort für die Pflanzen, um zu gedeihen.

Der Wald ist jedoch kein Supermarkt, bei dem man sich alles nach Lust und Laune in den Einkaufswagen packen kann. Damit sich auch zukünftige Generationen noch an den Wildpflanzen erfreuen können, sollte man stets nachhaltig sammeln. Das heißt: die Pflanze nie mit den Wurzeln herausreißen oder ausgraben, sondern nur die oberen Spitzen oder ein Drittel der Blätter abschneiden. Weiterhin gibt es im Bundesnaturschutzgesetz die sogenannte Handstraußregel. Diese besagt, dass man wilde Pflanzen immer nur in kleinen Mengen und für den persönlichen Bedarf pflücken darf. Da viele der essbaren Pflanzen giftige Doppelgänger haben, sollte man sie generell auch nur pflücken, wenn man sich absolut sicher ist.

 

Denkt also vielleicht beim nächsten ausgedehnten Spaziergang im Wald daran, euch einen Beutel einzupacken und nach Wildkräutern Ausschau zu halten. Die Einsatzmöglichkeiten sind wirklich so vielfältig und selbst gesammelte Zutaten lassen Tee oder Salat doch gleich doppelt so gut schmecken. Und euer Körper wird sich auch darüber freuen.

 

Quellen:


Text: Sophia Löther
Foto: Sophia Löther

 

Von der Wiese in die Küche: Wildkräuter in der Region

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